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Das Great Divide Basin im Südwesten Wyomings ist geologisch einzigartig. Im Norden dieses Gebietes, am South Pass, teilt sich die kontinentale Wasserscheide in zwei Arme. Hierdurch entsteht ein etwa 10.000 km² großes Becken, das keinen Abfluss – weder zum Atlantik noch zum Pazifik – hat. Es ist ein trockenes, unfruchtbares und fast unbewohntes Gebiet, in dem nur Gräser und Sträucher wachsen.

Dieses vom Menschen bis auf die Ausbeutung von Erdöl- und Ergasvorkommen relativ unberührte Gebiet ist eine der Zufluchtstätten der Wildpferde. Nach South Pass City änderte sich die Landschaft. Die öde Steppe wich kleinen Nadel- und Birkenwäldchen, in denen einzelne Granitfelsen versteckt liegen. Über den Little Sandy Lake Trail wollten wir die Bridger Wilderniss und damit die Bergwelt der Wind River Range betreten. Doch unmittelbar nach dem Schild „Bridger-Teton Wilderniss“ blockierte Windfall unseren Weg. Es war ein unglaubliches Chaos an kreuz und quer liegenden Baumstämmen. Entmutigt schlugen wir unser Lager auf. Ich kämpfte mich noch einige Meilen vorwärts, nur um einzusehen, dass ein Durchkommen hier nur mit viel Aufwand möglich wäre. Wenigstens gab es einen alternativen Weg über die Big Sandy Lodge, der allerdings einen Umweg von zwei Tagen bedeutete. Über Nacht ist es Herbst geworden. In den Bergen der Wind River Range ist der erste Schnee gefallen. Die Temperaturen sinken nachts nahe dem Gefrierpunkt und die Landschaft hat einen herbstlichen gelb-roten Farbton angenommen. Nur tagsüber, wenn die Sonne noch hoch am Himmel steht und uns mit ihrer vollen Kraft wärmt, ist der Gedanke an den Winter noch in weiter Ferne. Die Landschaft hat sich im Laufe eines einzigen Tages dramatisch verändert, zunächst schleichend, fast unscheinbar tauchen die ersten Aspen auf und durchbrechen die Weite des Sagebrush. Die schnurgerade Forststrasse, auf die wir wegen dem Windfall ausweichen mussten, wurde kurviger und führte langsam ansteigend immer tiefer in den Pinien- und Kiefernwald bis wir über eine große Lichtung die Big Sandy Lodge erreichten, das Tor zur Bridger-Teton Wildnis. Schon auf den ersten Blick verstehen wir, warum die Wind River Range, liebevoll „The Winds“ genannt, so beliebt ist. Schroffe, wilde Granitgipfel – beliebt bei Bergsteigern und Kletterern, bilden einen starken Kontrast zu den sanften Wiesen und Bergseen, an denen die Wanderwege vorbeiführen. Auf etwa 3.000 Metern bewegt man sich meist unterhalb der Baumgrenze über große, weite Lichtungen. Hinter jeder Biegung, hinter jeder Kuppe taucht ein weiterer, dunkelblauer See auf, umgeben von grünen Wiesen, in denen Alpenblumen in Rot, Violet und Gelb blühen. Anders als in Colorado, wo wir weit oberhalb der Baumgrenze den Elementen der Natur ungeschützt ausgesetzt waren, wirkt die Landschaft hier sanfter, beschützender. Die kühlere Luft hat die Sommergewitter der letzten Wochen vertrieben und wir können die Tage in ihrer ganzen Länge genießen. Zwei Wochen sind wir unterwegs und jeder Tag verwöhnt uns mit Sonnenschein. Nur die Abende werden kühler und wir kuscheln uns gerne um das Lagerfeuer.

KONTAKT

Günter Wamser und Sonja Endlweber
Büro Abenteuerreiter

Obere Müssing 8
Deutschland
97896 Rauenberg

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Telefon: +49 9377 1588
Fax: +49 9377 929 300