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Wir sind zurück in Creede. Hier haben wir vergangenen Herbst unsere Reise durch Colorado beendet. Hiermit haben wir unsere Reise durch New Mexico und gleichzeitig unsere Reise durch Colorado abgeschlossen. Von hier werden wir einen „Sprung“ nach Wyoming machen, um dort Richtung Norden weiter zu reiten.

Nördlich von Cuba änderte sich die Landschaft dramatisch. Die San Pedro Park Wilderniss ist eine grüne Oase inmitten der Wüstenlandschaft New Mexicos. Am 1. Juli erwachte ich auf einer großen Lichtung inmitten dieser herrlichen Wald- und Wiesenlandschaft. Auf der anderen Seite grasten einige Hirsche, unsere Pferde wälzten sich zufrieden im saftigen Gras. Gibt es einen schöneren Ort, um an seinem Geburtstag aufzuwachen? Ich war rundum glücklich und zufrieden. Ein langer Tag brachte uns in die Chama River Wildernis. Kurz bevor wir den Fluss erreichten, sorgte Dino noch für einen spektakulären Zwischenfall. Wir mussten ein schmales Tor durchqueren. Dino blieb mit dem Seil des Packsattels an der Türangel hängen, bockte, buckelte und riss das Tor aus der Verankerung. Die Fototasche flog in weitem Bogen zu Boden, ein Expander riss, der Bauchgurt riss und der Packsattel brach. Das hat sich ausgezahlt. Es dauerte einige Stunden, bis wir alles wieder soweit repariert hatten, dass wir weiter reisen konnten. Offiziell verläuft der Continental Divide Trail die letzten 80 Meilen durch New Mexico entlang eines Highways. Ich wollte mich mit dieser Tatsache einfach nicht abfinden, es muss doch eine Alternative geben - und tatsächlich: Jeff, vom Forest Service in Tres Piedras überreichte uns einige Blätter Kartenmaterial, die er für uns ausgedruckt hatte. Er arbeitet an einem Trail durch den Carson National Forest. Über 100 Meilen führte uns dieser Trail, der derzeit teilweise nur mit rosa Fähnchen markiert ist, durch den Wald bis zum Cumbres Pass. Die Landschaft ist herrlich: sanfte, bewaldete Hügel mit vielen großen Wiesen, die zum Lagern einladen. Wasser ist nun endlich kein großes Problem mehr und Futter für die Pferde gibt es im Überfluss. Einzig die Moskitos machen uns zu schaffen. Schon von weitem hören wir das Pfeifen der alten Dampflokomotive, die über den Cumbres Pass führt. Unsere letzte Station in New Mexico. Der Trail vom Cumbres Pass Richtung Colorado war gesperrt. Wir versuchten es trotzdem und mussten uns quer durch den Wald bergauf über viele kreuz und quer liegende Bäume durchschlagen. Nun begann unsere Reise durch’s Hochgebirge. Auf über 12.000 Fuss, weit oberhalb der Baumgrenze, lag auch Mitte Juli noch viel Schnee. Beim ersten steilen Schneefeld gruben wir noch mühsam einen Trail für die Pferde, doch dann sahen wir, wie gut sie auch mit diesen Verhältnissen zu Recht kamen. Ich hatte sogar den Eindruck, es macht ihnen Spaß durch den Schnee zu laufen und rutschen. Es ist sicher ein Vorteil, dass wir Barhuf unterwegs sind. Unsere Tage waren zweigeteilt: der Morgen wolkenlos und strahlend schön, die Bergwelt faszinierend und einladend. Viele Bergblumen – Colorado Columbine, Indian Paintbrush, Bluebells, Forget-me-not, - blühen in ihrer bunten Farbenpracht. Doch jeden Nachmittag ziehen dunkle Wolken auf, Donnergrollen rollt über die Berge, und Blitze fahren zur Erde. Wir nutzen den Morgen, stehen vor Sonnenaufgang auf, und schlagen schon am frühen Nachmittag wieder unser Lager auf. Meist keine Minute zu früh, bevor die ersten Regentropfen fallen. Dann liegen wir bereits mit einer Tasse Kaffee im Zelt und lauschen den Elementen.

KONTAKT

Günter Wamser und Sonja Endlweber
Büro Abenteuerreiter

Obere Müssing 8
Deutschland
97896 Rauenberg

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Telefon: +49 9377 1588
Fax: +49 9377 929 300

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