Nach einer Woche durch Pinienwälder und Ranchland erreichen wir Pie Town, ein 54 Seelen Dorf mit unglaublich gastfreundlichen Menschen. Der Campingplatz mitten im Ort ist gratis und auch unsere Pferde sind willkommen. Im Pi-o-Neer Café gibt es Kirsch-Pie mit Vanilleeis und im Toaster-House eine heiße Dusche. Ein Paradies!
Wir alle leiden unter der Hitze - die Temperaturen klettern auf fast 40 Grad - doch am meisten leidet Leni. Auch sie muss daher reiten lernen. Zwei Varianten probieren wir aus und sowohl Hund als auch Pferd lassen alles tapfer über sich ergehen. Leni ist so klein, dass sie in der Satteltasche sitzen kann, die wir zu diesem Zweck um ihren Hals herum zuzurren, so dass nur noch ihr Kopf herausschaut. Als Alternative kann sie auch bei mir im Sattel sitzen. Wir legen sie dazu quer vor mir über den Sattel und ich binde sie mit einem Tuch an meinen Hüften fest. Nur Traben mag sie nicht besonders gerne. Sie steht dabei immer im Sattel auf – aussitzen müssen wir erst noch lernen. Juni ist der trockenste und heißeste Monat in New Mexico. Ab Juli gibt es tägliche Sommergewitter, die den lange ersehnten Regen bringen. Doch noch müssen wir mit der Trockenheit zu Recht kommen. Wir freuen uns über jede Viehtränke, die wir am Weg sehen. Doch oftmals sind sie ausgetrocknet. Rusty, das durstigste unserer Pferde, ist immer als erster an der Tränke, blickt hinein, schnuppert nochmals um sicherzugehen und seufzt (ich schwör’s), wenn die Tränke leer ist. Hin und wieder klettern wir über Stacheldrahtzäune, um zum Wassertank oder zur Windmühle zu gelangen und schleppen das Wasser für die Pferde heran. Unglaublich, wie viel so ein Pferd trinken kann! Auch wir müssen das Wasser mit den Kühen teilen, das bedeutet, dass wir es filtern oder 10 Minuten lang kochen müssen, um alle Bakterien abzutöten.