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Auf unserer letzten Etappe haben wir einen Schwarzbaeren gesehen! Zum Glueck nur aus der Ferne, aber beeindruckend war’s trotzdem! Er sass direkt auf unserem Trail, einige hundert Meter oberhalb von uns. Noch bevor wir ihn fotografieren konnten, verschwand er. Trotzdem sangen wir lautstarkt auf dem Weg nach oben, denn mit den Pferden und aus der Naehe moechte ich ihm trotzdem nicht begegnen. 

Ich sang viele oesterreichische Wanderlieder, denn die Landschaft hier erinnert mich einfach zu stark an zu Hause. Es sieht aus wie in den Alpen, einfach traumhaft! Waehrend wir in den ersten Wochen Glueck mit dem Wetter hatten, wurden wir auf dieser Etappe doch einigemale nass. Fast jeden Nachmittag bilden sich hier in den Bergen Gewitter, die teilweise von heftigen Hagelschauern begleitet werden. Wir muessen unseren Tagesablauf daher so planen, dass wir bereits am fruehen Nachmittag von den ausgesetzten Bergspitzen oder Bergkaemmen herabgestiegen sind. Das ist gar nicht so einfach, wenn man bedenkt, dass wir morgens etwa drei Stunden vom Aufstehen bis zum Abmarsch brauchen. Der erste Hagelschauer erwischte uns in der Holy Cross Wilderness, einem wunderschoenen Flaeckchen wildromantischer Landschaft – vor allem im Regen! Nach diesem Tag goennten wir uns gleich einen Ruhetag am Baer Lake, bzw. ich goennte mir einen Ruhetag und Guenter ging die Pferde suchen, die am Morgen davon gelaufen waren. Guenter konnte der Versuchung nicht widerstehen, alle Pferde gleichzeitig grasen zu lassen. Doch nachdem sie sich satt gefressen hatten, ging der Entdeckungsgeist mit ihnen durch. Guenter, der ihren Spuren folgte, berichtete kopfschuettelnd: „Du glaubst nicht, wo die lang gegangen sind, quer durch den Wald, steil hinauf, mitten durchs Unterholz! Dort oben, bei den Felsen haben ich sie schliesslich gefunden!“ Am Lager werden sonst meist zwei Pferde an einen Highline angebunden, zwei duerfen frei laufen. Das macht das lgaerleben gleich noch interessanter, wenn ein Pferd ans Lagerfeuer kommt und in den Kochtopf schaut oder das Wasser, das wir gerade muehsam in einer Faltschuessel aus dem Bach geholt haben einfach austrinkt. Sie haben uns auch schon so manche Nacht wach gehalten, in dem sie immer um unser Zelt geschlichen sind und gegrast haben. Eine Spannleine haben siee schon abgerissen, dabei haben mir immer alle erklaert, Pferde haetten Angst vor flatternden Planen! Unsere jedenfalls nicht, dafuer erschrecken sie vor Wandereren, Mountainbikern, Schildern und sogar vor hell leuchtenden Steinen. Unterwegs fuehrt Guenter ein, manchmal auch zwei Packpferde. In diesem Fall wird der Fuehrstrick des zweiten Packpferdes mit einer duennen Schnur am Packsattel des ersten Pferdes angebunden. Die Schnur stellt dabei eine Sollbruchstelle dar, die im Fall einer Panik unter den Pferden abreisst. Oftmals, besonders auch in schwierigem Gelaende, laeuft das zweite Packpferd frei. Dann rufe ich ca. 100x am Tag „walk on“, was soviel bedeutet wie „losgehen und dem vordersten Pferd folgen!“ Das funktioniert zu Guenters Erstaunen bei Azabache und Rusty ganz gut, ausser es gibt unwiederstehliches Futter am Wegsrand. Bei Dino und Lightfoot hingegen kann es auch vorkommen, dass sie einfach in die andere Richtung losgehen, was jedes Mal ein herrliches Chaos unter den Pferden ausloest. Leni, unser Hund: eigentlich ist ihre Aufgabe ein Wachhund zu sein, doch die kann sie unmoeglich wahrnehmen, da sie nachts so friert, dass wir sie mit Pferdepads und jacken vollstaendig einpacken. Sobald das Zelt steht, verschwindet sie darin und schlaeft gerne mal 15 Stunden am Stueck. Wenn Guenter aufsteht, kommt sie zu mir gekrabbelt und schluepft zielsicher in meinen Schlafsack. Tagsueber ist sie dafuer ein ungeheurer Energiebuendel, laeuft vor und zurueck und zu Guenters Aerger hinter jedem Streifenhoernchen nach. Sie frisst alles, ausser hundefutter, regelmaessig muss ich meine Muesliriegel mit ihr teilen und oft will auch Rusty ein stueck. Vor zwei Tagen sind wir im Regen in Buena Vista gelandet und hatten wieder viel Glueck gastfreundliche Menschen zu treffen, die unsere Pferde aufnahmen, waehrend wir all die Dinge erledigen, fuer die wir die Zivilisation brauchen. Uebermorgen geht es weiter Richtung Sueden. Auf den naechsten 100 Meilen gibt es keine Doerfer und auch sonst so gut wie keine Zeichen der Zivilisation. Wir freuen uns darauf!

KONTAKT

Günter Wamser und Sonja Endlweber
Büro Abenteuerreiter

Obere Müssing 8
Deutschland
97896 Rauenberg

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Telefon: +49 9377 1588
Fax: +49 9377 929 300