Barbara begleitete mich auf der Reise von Ecuador bis Mexiko. Mit ihr verbindet mich eine tiefe Freundschaft. Wir bleiben ein Team, auch wenn sie zur Zeit ein Leben in München dem ewigen Nomadentum vorzieht.
Barbara unterrichtet Yoga und ist unsere rechte Hand in Deutschland. Sie organisiert unsere Vortragstourneen und ist Ansprechpartnerin für alle an unseren Vorträgen oder Bücher Interessierten hier in Europa.
Im Januar 2000 sah ich die Plakate von Günter Wamsers Diavortrag in München: "Südamerika – der 12.000 km Ritt". Das Bild begeisterte und faszinierte mich. Ich sah es immer wieder. Während ich mir seinen Vortrag ansah, wusste ich: Da will ich mitreisen! Das wäre die Erfüllung eines viele Jahre alten Traumes!
Einige Jahre zuvor war ich mit meinem damaligen Freund Kurt einige Monate durch den Westen Kanadas geritten – und die Idee, eine Reise zu Pferde über eine längere Zeit, eine längere Strecke zu unternehmen, hatte mich seither nicht mehr losgelassen.
Die Idee war, mit bis nach Alaska zu reiten.
Der schwierigste Schritt war, alles daheim in Deutschland loszulassen, hinter mir zu lassen, mich für so lange Zeit zu verabschieden.
Das Schönste war: das einfache Leben, nicht wissen wo man an diesem Abend ankommt, das Zusammensein und Unterwegssein mit unseren Tieren, den ganzen Tag auf dem gemächlich vor sich hin gehenden Pferd zu sitzen (oder neben ihm her zu laufen), seinen Gedanken nachhängen, immer wieder einen interessanten Vogel, eine Echse, eine Schlange oder eine Blume am Wegesrand zu entdecken. Ich genoss das langsame Leben, für alles Zeit zu haben. Es war das erste Mal in meinem Leben VÖLLIG EGAL, ob wir an einem Ort nur ein paar Stunden, einen Tag oder einen Monat blieben, alles war allein meine bzw. unsere eigene, selbstbestimmte Entscheidung, keine Termine hingen im Nacken, niemand wartete auf irgend etwas von uns, was bis irgendwann fertig werden mußte. Das war himmlisch!
Die gemeinsame Reise, die Begegnungen mit anderen Menschen, die uns immer wieder einluden zu bleiben, die unterschiedlichen Landschaften, Tiere und Menschen werden ein unvergeßliches Erlebnis für mich bleiben. Oft hielten uns auch unfreiwillige Stops, wie Krankheiten der Tiere oder Schwierigkeiten an den Grenzen auf, doch immer wendeten sich diese Unterbrechungen zum Guten, immer waren wir im Nachhinein froh, aufgehalten worden zu sein und nahmen gute Erinnerungen mit, der Abschied von unseren neugewonnenen Freunden fiel oft schwer.
Meine persönliche Reise zu Pferde beendete ich im Norden Mexikos.
Mein langjähriger Traum war in Erfüllung gegangen. Mit Günter zu reisen, als eingefleischtem Junggesellen und jahrelangem Alleinreisenden, ja, man kann auch sagen, Einzelgänger, war nicht immer einfach. Kompromisse zu schließen, Absprachen zu treffen, den richtigen Ton im Umgang mit einer Partnerin zu finden, offen zu sein für Wünsche und Empfindlichkeiten des anderen, das wollte erst gelernt werden. So blieben einige Fast-Trennungen und auch Trennungen nicht aus, doch am Schluß führte uns das gemeinsam Erlebte und auch die immer verläßliche Freundschaft wieder zusammen. Wir waren ein eingespieltes Team, verstanden uns mit der Zeit ohne viele Worte, und unsere allem anderen vorangestellte Tierliebe zu unseren Pferden und unserem Hund machte Entscheidungen einfach, und bescherte uns viel gemeinsame Freude, wenn es unseren Tieren gut ging.
Der Schritt, wieder auf eine lange Reise zu gehen, ist kein so großer mehr wie damals...Ich überlege schon...