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Am nächsten Morgen, gegen 5 Uhr Früh sind wir wieder auf den Beinen. Die Bergspitzen leuchten im ersten Sonnenlicht. Der wolkenlose Himmel kündigt einen heißen Sommertag an. Wir verzichten auf das Frühstück und sind bereits kurze Zeit später unterwegs, um die kühlen Morgenstunden nutzen. Während der Mittagshitze werden wir Siesta halten. Das ist ganz im Sinne von Ronja und Darinka. Denn Esel stammen ursprünglich aus den heißen Regionen Afrikas.

 

Dort haben sie gelernt mit extremen Temperaturen zurechtzukommen und bei der größten Hitze zu ruhen. Wir wandern über wunderschöne Almwiesen und vorbei an malerischen Almhütten. Auf der Rohralpe kehren wir ein. Ronja und Darinka bekommen einen Ballen Heu und wir ein herzhaftes Alm-Frühstück. Dann steigen wir hinab ins Tal. Mittlerweile ist das Quecksilber auf über 30 Grad geklettert. Schweiß rinnt mir über die Stirn, Leni hechelt, doch Darinka lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Gleichmäßig trottet sie neben mir her. Hin und wieder reibt sie ihren schönen Kopf an meiner Schulter, ich streiche über ihre weiche, warme Unterlippe.

Im nächsten Dorf pausieren wir im Schatten eines Heuschobers. Erst als es am frühen Abend etwas kühler wird, setzen wir unsere Wanderung fort. Doch wir kommen nicht weit. Schon nach zwei Kilometern bleiben Ronja und Darinka stehen. „Darinka, auf geht’s, weiter gehen“, rede ich ihr gut zu und versuche sie mit einer Karotte vorwärts zu locken. Darinka bewegt sich keinen Schritt. Jetzt werde ich böse. „Du stures Ding, wir sind doch erst eine halbe Stunde unterwegs!“, schimpfe ich. Leni schaut mich fragend an, verwirrt über meinen Tonfall. Doch Darinka kann ich damit nicht beeindrucken. Sie lässt sich einfach nicht mehr überreden weiter zu gehen. Erschöpft sinke ich neben ihr ins Gras. Links und rechts neben dem schmalen Fahrweg liegen idyllische Wiesen, umgeben von dichten, dunklen Wäldern. Direkt vor uns führt der Weg in ein kleines, altes Dorf, in dem sich malerische Holzhäuser dicht aneinander drängen. In der Zwischenzeit hat unsere Anwesenheit die Aufmerksamkeit der Kühe erregt. Etwa zwanzig Kühe stehen aufgereiht am Zaun, muhen und starren uns an. Eine alte Bäuerin kommt und ladet uns ein zu bleiben. Wir haben noch nicht abgepackt, da bringt sie bereits Heu für die Esel. Es duftet herrlich nach Kräutern. „Ihr Schlitzohren!“, rufe ich den Eseln zu. „Ihr habt genau gewusst, was euch hier erwartet!“ Während wir unser Lager einrichten, kommen die Nachbarn mit ihren Kindern vorbei, um die Esel zu streicheln und laden Anna und mich zum Abendessen ein. Vor dem Schlafengehen streiche ich Darinka noch einmal durch ihr warmes, weiches Fell. Weit sind wir heute nicht gekommen, doch wie könnte ich den Eseln böse sein, wieder haben sie uns die Tür zu den Menschen geöffnet.

KONTAKT

Günter Wamser und Sonja Endlweber
Büro Abenteuerreiter

Obere Müssing 8
Deutschland
97896 Rauenberg

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Telefon: +49 9377 1588
Fax: +49 9377 929 300