Wir brauchen zwei Tage, um die Heimreise zu organisieren. Darinka und Ronja genießen währenddessen das Leben auf dem Reithof. Es ist ein schöner Abschluss der Reise. Ronja liebt Pferde und läuft immer wieder freudig auf diese zu. Nur die Pferde haben Angst vor dem kleinen Esel und galoppieren aufgeregt davon. Als wir gerade die Esel für die Rückreise verladen wollen, läuft Julia herbei, um sich von ihnen zu verabschieden. „Ich habe sie umgetauft“, erklärt sie. „Dieser hier heißt jetzt Salat“, sie deutet auf Ronja. „Und der Große heißt jetzt Kartoffel. Zusammen sind sie ein Kartoffel-Salat.“
Alles nur ein (Theater)Spiel?
Einige Tage später, in Leermoos finden wir zum ersten Mal auf unserer Wanderung keinen Lagerplatz. Wir werden von einem Bauern zum nächsten geschickt, nirgends gibt es Platz für zwei Eselchen und ein Zelt. Gewitterwolken verdichten sich am Himmel. Eine bedrohliche Spannung liegt in der Luft. Die Wiesen rund ums Moor sind Heuwiesen. Sollen wir uns im Wald verstecken und die Esel auf der Heuwiese grasen lassen?
Im Rhythmus der Langohren
Langsam werden wir ein Ganzes
Ab Steeg öffnet sich das Lechtal. Auf Feld- und Schotterwegen wandern wir entlang des Lechufers durch eine einzigartige Wildflusslandschaft. Türkisblau schlängelt sich das klare Wasser des Lechs völlig unreguliert durch sein weites Flussbett.
Was für schöne Augen Darinka hat, ein helles, glasklares Braun mit geheimnisvollem Inneren. Man kann sich richtig hineinversenken, in eine andere Welt. Darinka und ich verstehen uns immer besser. Sie weiß, was ich will, und sie macht es auch. Nun ja, meistens, sonst wäre es ja auch langweilig.
Polizeikontrolle
Als unsere kleine Karawanedurch den Nobel-Ort Oberlech zieht, kommen wir uns völlig fehl am Platz vor. Der Ort wirkt ausgestorben und die wenigen Fußgänger, die unterwegs sind, werfen uns merkwürdige Blicke zu. Plötzlich hält eine Polizeistreife neben uns. „Gehen sie bitte da vorne rechts ran. Wir müssen mit ihnen reden“, ruft uns die Beifahrerin zu.
Kühe sind schlimmer als Bären und Wölfe
Über eine breite Holzbrücke können Fußgänger und Radfahrer die Bregenzer Arche bequem überqueren. Nur unsere zwei Esel bleiben beim Anblick der Brücke stocksteif stehen. „Ach kommt“, seufzt Anna. „Ihr seid schon über ganz andere Brücken gegangen. Diese ist wirklich kein Problem… glaubt mir doch …“ Ronja und Darinka sind anderer Meinung. Ein Fußgänger kommt vorbei: „Na, störrisch wie ein Esel?“, fragt er lachend.
Und sie sind doch stur...
Am nächsten Morgen, gegen 5 Uhr Früh sind wir wieder auf den Beinen. Die Bergspitzen leuchten im ersten Sonnenlicht. Der wolkenlose Himmel kündigt einen heißen Sommertag an. Wir verzichten auf das Frühstück und sind bereits kurze Zeit später unterwegs, um die kühlen Morgenstunden nutzen. Während der Mittagshitze werden wir Siesta halten. Das ist ganz im Sinne von Ronja und Darinka. Denn Esel stammen ursprünglich aus den heißen Regionen Afrikas.
Mitte Juli geht es endlich los
Es ist 5 Uhr morgens. Wir sind hellwach und mit Elan dabei, unsere Abreise vorzubereiten. Leni springt aufgeregt umher, ich packe unsere Taschen, Anna bürstet Ronja und Darinka und erzählt ihnen von der großen Reise. Die Eselohren drehen sich in alle Richtungen. Auch die Esel können unsere Aufregung spüren.
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