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„Europa ist nicht Amerika“, sagen die einen, „Hier ist alles viel enger, komplizierter, regulierter“, warnen uns die anderen. Ist es überhaupt möglich, lange Strecken durch Europa zu reiten? Wir wollten es selbst herausfinden. Im Mai machten wir uns auf den Weg Richtung Westen, nach Frankreich. Dort lockten uns die Vogesen, das Jura und die Pyrenäen.

Vier Monate waren wir in Frankreich unterwegs. Es war spannend und intensiv, mit grandiosen Hochs und abgrundtiefen Tiefs. Mal fühlten wir uns wie komplette Anfänger – Reisen mit Pferden in Europa ist tatsächlich etwas ganz anderes als in Amerika –, dann wieder waren wir ganz in unserem Element,...

...denn das Wichtigste war ja gleichgeblieben: Wir waren mit unseren Pferden und Charlie in der Natur unterwegs.

Mit Europa hatten wir Neuland betreten. Wir hatten unsere Komfortzone – die Wildnis Nordamerikas – verlassen. Das war spannend, herausfordernd und oftmals auch erschreckend. Immer wieder überkam uns die Sehnsucht nach der Freiheit und der wilden Natur Amerikas.

Wie fasst man vier Monate Abenteuer mit allen Hochs und Tiefs in einem Bericht zusammen? Vielleicht ist es unmöglich. Aber mit vielen Fotos wollen wir es versuchen und euch zumindest Einblicke geben:

Die Nordvogesen überraschten uns mit viel wilder Natur, unheimlich schönem, dichtem Grün, huffreundlichen Sandwegen und grandioser Gastfreundschaft. Rückblickend waren die Vogesen vielleicht das schönste Gebiet, durch das wir in diesem Sommer geritten sind: 


Trail Angels! Es gibt sie auch in Frankreich! Zwei davon tauchten plötzlich in unserem Lager auf, mit Camping-Grill und gutem Wein. Jeanette & Thomas haben wir es zu verdanken, dass wir in Frankreich waren. Im vergangenen Winter sprachen uns die beiden an einem Vortragsabend an und luden uns spontan in ihr hübsches BearBnb ein. Sie hatten keine Ahnung, dass sie uns damit eine schwierige Entscheidung abgenommen hatten. Nun wussten wir, in welche Himmelsrichtung uns die Reise in diesem Sommer führen sollte.  

Manchmal denke ich, dass es im Leben darum geht, immer wieder den richtigen Platz zu finden. Manchmal nur für eine Nacht. Wie funktioniert das? Mit Glück, Erfahrung und Vertrauen. In Europa fehlte uns die Erfahrung, und so wurde die Lagerplatzsuche zur größten Herausforderung der Reise. Jeder Grashalm hat einen Besitzer, doch diesen zu finden und seine Erlaubnis zum Lagern zu bekommen, war gar nicht so leicht. Früher war die Suche nach einem Lagerplatz in der Natur für mich eine der schönsten Aufgaben – wir waren in Nordamerika fast ausschließlich auf Staatsland unterwegs, und durften überall unser Lager aufschlagen – in Europa wurde die Suche für mich zur täglichen Qual. Biwakieren wird in Frankreich zwar geduldet – doch was in Kanada abenteuerlich war, fühlte sich hier oft schäbig an.


Das Hochjura überraschte uns mit genialer Gastfreundschaft, die wir ganz besonders zu schätzen wussten, nachdem wir eines Abends kurz vor Einbruch der Dunkelheit den Tiefpunkt der Reise erlebt hatten: Wir waren von unserem Lagerplatz vertrieben worden – wahrscheinlich aufgrund eines Missverständnisses. In den darauffolgenden Tagen wurden wir von einem Gastgeber zum nächsten weitergereicht. Als wollten sie uns alle ganz unwissend und unbewusst für den Schrecken dieser Nacht entschädigen und uns einmal mehr beweisen, wie gastfreundlich die Franzosen sind. Die Abende mit diesen geselligen und unkomplizierten Menschen waren herrlich, doch die Tage hatten ihre Tücken.

Mit Entsetzen stellten wir fest, dass die Grandes Traversées du Jura à Cheval oft entlang von Straßen verlaufen – etwas, das wir absolut nicht wollen. Wir haben gelernt mit wilden Tieren und Naturgewalten umzugehen, aber Auto- oder Motorradfahrer sind unberechenbar und gefährlich. Im Jura ritten wir an so manchem Tag mehr Kilometer auf Asphalt als in 16 Jahren in Nordamerika. Auch später in den Pyrenäen stellten wir fest, dass viele Wanderwege für Pferde zu schwierig sind und wir mussten auf Straßen ausweichen. Unser trauriges Fazit: Dort, wo wir unterwegs sein wollen, können wir nicht und dort, wo wir können, wollen wir nicht unterwegs sein.

Frust und Freude liegen in Europa näher beieinander – wegen und dank der Nähe zur Zivilisation. Denn wo in der Wildnis findet man schon eine französische Boulangerie mitten am Weg? Dazu Günters fassungslose Aussage, als ich ihm – nach einer regnerischen Nacht mit Nacktschneckeninvasion in unserem Lager – ein knuspriges, gefülltes Baguette brachte„…dass ich so etwas noch einmal essen darf!“ 

Die Gastfreundschaft der Pferdemenschen war riesig, doch beim Rest der Bevölkerung – vor allem bei den Compté-Milchbauern des Jura – hatten wir oftmals das Gefühl, eher geduldet als willkommen zu sein.

Es war die vielleicht größte Umstellung zwischen Nordamerika und Europa. Es mag schon auch an der Mentalität liegen. Doch Tatsache ist: Die Amerikaner und Kanadier reagierten oft mit überschwänglicher Begeisterung auf unseren Anblick, während die Europäer uns eher kühl oder gleichgültig begegneten. Was mir besonders fehlte, war die Neugierde der Menschen. War es höfliche Zurückhaltung oder Gleichgültigkeit?

Pyrenäen – Endlich waren wir dort, wo wir sein wollten. Die Landschaft war großartig, die Wege anspruchsvoll und die Menschen offen und unkompliziert. Oft lagerten wir mitten in den Bergen, manchmal kamen Kühe vorbei, neugierig, doch unsere Anwesenheit störte sie nicht und sie störten uns nicht. Die Kühe in den Pyrenäen waren viel entspannter als im Jura, wo übermütige, junge Montbéliard-Kühe uns den letzten Nerv gekostet hatten. Dafür mussten wir uns hier vor den Patous, den Herdenschutzhunden der Pyrenäen, in Acht nehmen. Sie schützen die Schafherden vor Angriffen von Bären und Wölfen. Wir selbst hatten keine Angst vor den Hunden, aber um Charlie machten wir uns Sorgen. 

Bald schon machten uns Hitze und vor allem Unmengen an Bremsen einen Strich durch die Rechnung. Wir – vor allem Dino, Azabache, Rusty und Lightfoot – konnten das Unterwegssein nicht mehr genießen. Unsere Pferde sind diese Bremsenplage nicht gewohnt – auch nicht die lästigen Fliegen. In Nordamerika hatten sie nie mit so vielen Insekten zu kämpfen wie hier. Früher als geplant brachten wir die Pferde nach Hause. Günter blieb bei den Pferden, doch Charlie und ich durften unsere Wanderung durch die Pyrenäen zu Fuß fortsetzen. Vier Wochen wanderten wir zwei weiter Richtung Westen, bis wir schließlich den Atlantik erreichten. Ein Stück weiter östlich wollte Günter in diesem Sommer doch noch etwas Neues erkunden. Gemeinsam mit Dino und Azabache begab er sich auf das Grüne Band Deutschlands. Überrascht stellte er fest: Es gibt sie doch noch, die Wildnis in Europa – sie ist zwar nur ein paar hundert Meter breit dafür aber viele Kilometer lang. Eine Reise entlang des European Green Belt – Günter träumt ja schon lange davon. Vielleicht sollten wir sie doch verwirklichen... Mal sehen, wohin uns der Wind im nächsten Jahr verweht...

 

KONTAKT

Günter Wamser und Sonja Endlweber
Büro Abenteuerreiter

Obere Müssing 8
Deutschland
97896 Rauenberg

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Telefon: +49 9377 1588
Fax: +49 9377 929 300

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